ARCHITEKTUR
- Öffentliche und private Bauten / Raum
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- Wohnbauten
- Studien
- Phase Null
Das KZ Columbia war eines der ersten Konzentrationslager zur Zeit der Nationalsozialisten und befand sich am nördlichen Rand des Flughafengeländes Berlin Tempelhof, mit dessen Bau es abgerissen wurde.
Mit dem Ziel, das Bauwerk und den Teil deutscher Geschichte im öffentlichen Raum wieder wahrnehmbar werden zu lassen, veranstaltete die Stiftung „Topografie des Terrors“ einen Gestaltungswettbewerb, zu dem Ruairí O’Brien eingeladen war, einen Vorschlag zu erarbeiten.
Unser denkmalschutzgerechtes und barrierefreies Konzept ist gezielt einfach gehalten. Mit einem Band aus Cortenstahl werden der Fußabdruck und das Volumen des verschwundenen Baus in Teilen am Originalstandort markiert.
Das gesamte Areal wird dadurch vielschichtig erlebbar. Durch die markante Brücke und die großen Schotterflächen kann das Areal auf verschiedenen Ebenen wahrgenommen werden. Mit der Bewegung des Betrachters ändert sich seine Perspektive und schafft neue Denkräume. Der Steg ist zugleich ein Signal mit Fernwirkung, das einen markanten Hinweis auf den Gedenkort gibt und zusätzlich die Möglichkeit bietet, sich das gesamte Gelände zu erschließen.
Auslober: Stiftung Topografie des Terrors
Projektpartner: Slapa und die Raumplaner
Seit dem 13. Februar 2014
markiert Ruairí O'Briens künstlerisch gestaltete Gedächtniswand /
Informationsskulptur „Slaughterhouse Five“ /
„Schlachthof 5" den Original-Schauplatz von
Kurt Vonneguts gleichnamigem, berühmtem Anti-Kriegs-Roman im Haus 1 der
Messe Dresden, der alljährlich von Touristen aus aller Welt besucht
wird.
Im
Kellergeschoss des damaligen Schlachthofs überlebte der amerikanische
Autor - wie auch sein Protagonist Billy Pilgrim - als Kriegsgefangener
den Bombenangriff der Alliierten auf Dresden am 13. Februar 1945. Anhand
Ruairí O'Briens multimedialer Literaturskulptur kann der Betrachter die
Metamorphose der Stadt Dresden erleben. Durch die kunstvolle
Überlagerung von Zeichnungen, Malerei, Fotos und Stadtplanauszügen,
eingebettet in ein komplexes Raster aus Holz und Plexiglas, werden
verschiedene Zeitebenen der Stadtgeschichte und zugleich das
Collagehafte des Romans sichtbar. Von hinten beleuchtet erscheint die
Struktur plastisch, Licht und Schatten werden zum Teil eines größeren
Bildes.
Die Gedächtniswand „Schlachthaus Five“ ist eine Weiterentwicklung von Ruairí O'Briens künstlerischem Konzept der ‚Story-Telling-Architecture'.
Auftraggeber: MESSE DRESDEN GmbH
Ausführung: Deutsche Werkstätten Hellerau
Die im Auftrag der Stiftung Sächsische Gedenkstätten für die neue Dauerausstellung in der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain/ b. Riesa (Sachsen) gebaute und speziell auf die Thematik zugeschnittene, ganzheitliche Architektur und Ausstellungsgestaltung nach unserem micromuseum® - Konzept fokussiert das Schicksal der Gefangenen im ehemaligen Kriegsgefangenenlager Zeithain Stalag 304 (IV H).
Details zu dem Projekt finden Sie hier.
Mit dem Konzept
des Revolutionsweges wird ein hoher Wiedererkennungswert geschaffen und
die Lebendigkeit des Revolutionsgedankens wiedergegeben. Die
insgesamt 25 Tafeln ergeben ein
Gesamtbild, ein Lageplan zeigt alles Stationen auf und ein QR-Code stellt
weitere Informationen zur Verfügung. Die einzelnen Tafeln sind optisch
unterschiedlich, aber fügen sich in einem übergeordneten Konzept ein. Die
Materialauswahl kann flexibel dem individuellen Ort im öffentlichen Raum
angepasst werden
.
Auftraggeber: Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz
Gedenk- und Informationsort "Euthanasie", Berlin
Wettbewerbsbeitrag zum Gestaltungswettbewerb Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde am Ort der Planungszentrale, Tiergartenstraße 4 in Berlin.
Ausgehend von dem künstlerischen Kerngedanken, einen Dialog zu schaffen
zwischen den räumlichen Ausdruck für das Gedenken an die Opfer, dem
skulpturalen "Tränen-Pool" und dem Ort der Täter mit dem Grundriss
des Gebäudes Tiergartenstraße 4 wird sowohl eine gedankliche als such
emotionale Annäherung an das Thema "Euthanasie"-Morde möglich.
Auslober: Stadt Berlin, 2012
Gedenken und Erinnern im öffentlichen Raum, Lviv / Ukraine
Ruairi O’Brien nahm den Wettbewerb für die Freifläche des
Bernadine Monastery Komplexes in Lviv, Ukraine wahr. Das Kloster zählt als touristisch
attraktives Denkmal. Die Entwürfe O’Briens reflektieren die historischen und
sozialen Charakteristiken des Areals und erhalten dabei die Einzigartigkeit
einer jeden Fläche. Dabei fügen sie sich optimal in den existierenden, urbanen
Kontext ein.
Ideenwettbewerb Gedenkort Kaßberg, Chemnitz
Mit der ehemaligen Haftanstalt wird ein besonderer Ort des Stadtteils Kaßberg in Chemnitz als Erinnerungs- und Gedenkort für die Bevölkerung zurückgewonnen. Mit seinem Beitrag zu dem Ideenwettstreit verknüpfte Ruairi O’Brien Kunst und historische Aufarbeitung. Das entwickelte Gedenkareal wird durch operierende Lichtskulpturen, architektonische Objekte und Bodenbeschichtungen mit eingelassenen Erinnerungstexten strukturiert.
Das geschichtlich-materielle und symbolischen Zentrum des Entwurfs bildet der Wachturm, das „Tor der Freiheit“ - durch das die Busse mit den freigekauften Häftlingen die Anstalt verließen. Der historische Wachturm wird umrahmt und gefangen von einem Omega-artigen, polierten Edelstahlband. Durch die Fenster des Turmes dringt permanentes Licht, er leuchtet von innen nach außen als Erinnerung an die ständige Präsenz des Wachpostens und des Überwachungsstaates.
Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis, Chemnitz
Ruairi O’Brien fertigte für den Kaßberg-Gefängnis e.V. in Chemnitz einen Entwurf für das Gelände des ehemaligen Gefängnisses an, welches als Lern- und Gedenkort betrieben werden soll. O’Brien entwickelte für das Kaßberg-Gefängnis, ausgehend von einer ersten Untersuchung des gesamten Gebäudekomplexes, verschiedene Varianten für Nutzungsmöglichkeiten des B-Blocks und für einen modernen Lern- und Gedenkort. Die Entwürfe spiegeln die Besonderheit des Ortes wieder, so dass eine Anziehungskraft für ein überregionales, internationales Publikum generiert wird.
Ruairi O’Brien nahm an dem Wettbewerb „Ort der Information“
für das Olympiastadion Berlin teil. Als Beitrag wurde auf Basis eines
mikroarchitektonischen Prinzips ein baukünstlerisches Objekt präsentiert, die "olympische
Zeitkapsel". Diese ist eine interkulturell verständliche Landschaftsskulptur,
gestaltet als Hommage an Jesse Owens. Durch das Einsetzen von Naturlicht zieht
sie Interessierte an und wird als Zeitkapsel verstanden. Den Kern des
Glasbaus bildet ein Videobeamer, welcher die Zeitgeschichte des Sports ausstrahlt.
Zu ihm führt ein Weg ähnlich einer Tartanbahn. Über einen Touchscreen lassen
sich weitere Informationen zur Geschichte des Ortes oder zu der Olympiade 1936 abrufen.
Die olympische Zeitkapsel symblisiert Dynamik, menschliche Willenskraft und
Freiheit aber auch Rückzug und Vergehen.
Frauengefängnis Hoheneck
Memorial - Research - Complex, Lviv